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Pressemeinung 1996: Die vielschichtigen Bilder der aus Georgien stammenden Künstlerin Tinatin Kukawa sind zu einem großen Teil eine Reflexion des ungewöhnlichen Lebenslaufs dieser Frau. Nach ihrem Studium (Mechanik) arbeitete sie lange Zeit als Ingenieurin. Obwohl sie wie viele ² großen Männer² (und Frauen?) klein von Wuchs ist (1,54), brachte sie es schließlich zur Technologie von ca. 30 Meter langen Stahl-Ungetümen im Ostberliner Schwermaschinenbau. Ein Kunststudium hingegen - ihre wahre und heimliche Leidenschaft - traute sie sich nicht zu. Die Kunst, insbesondere die Malerei, galten ihr als etwas allzu Heiliges, um sich selbst daran zu versuchen. Sie sammelte Malerei - als Eindrücke aus Ausstellungen und Büchern und als Gemälde von jungen Malern, oft Freunden aus GUS Ländern. Erst 1990 trat sie zur Finanzierung ihrer Galerie auch mit eigenen Arbeiten an die Öffentlichkeit.
Zwischenmenschliche Beziehungen sind das wesentliche Thema in den Werken von Tinatin Kukawa. So malt sie oft Paare. Doch ihre Liebenden erscheinen nicht glücklich, vermitteln sie doch eine gewisse Einsamkeit und lassen uns erkennen, daß der Mensch oft auch in der Gemeinschaft allein ist. In ihren Bildern versucht die Künstlerin, sowohl ihr eigenes als auch unser inneres Leben durch Serien von Gesichtern hervorzuheben. Ihre Werke spiegeln die verborgene Melancholie selbst des pflichtgemäß lebensfrohen Menschen in unserer schönen neuen Welt wider. ... ein ungewöhnlicher Blick hinter die menschlichen Fassaden.
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